Humoriges, Lesenswertes, Stoffeliges. Von weltbewegend bis "China, Sack Reis". Viel Spaß beim Lesen und dem Tag noch einen fairen Verlauf.

Freitag, 27. Juli 2012

Die Dukan-Diät, Tag 10 - Der Yeeper

Mit Verlaub, es wird sauheiß draußen. Selbst um viertel nach acht Uhr am Morgen, während ich dies schreibe, hat es schon 25 Grad und die Wettervorhersage prognostiziert für heute Spitzenwerte um 34 Grad. Kaum kühler ist es in der Wohnung, die sich in den kommenden Stunden weiter aufheizen wird und dabei wieder versuchen wird, mit den Außentemperaturen Schritt zu halten. Der kühlste Raum ist derzeit das Badezimmer. Sich dort aufzuhalten ist eine Wohltat, vor allem, wenn man von einer Waage heruntersteigt, die einem 100,5 Kilogramm angezeigt hat, also 200 Gramm weniger als gestern.

Der uneingeschränkte Vorteil des Sommers – und es soll bitte keiner über die Temperaturen klagen, noch vor einer Woche hat der Großteil von uns um genau dieses Wetter gebettelt – sind die Abende auf der Terrasse. In unserem Fall der von Freunden, die uns auf einen Schluck zu sich eingeladen hatten. Der Herr des Hauses hatte einige Flaschen Bier kaltgestellt und auch den Genuss eines neu angeschafften, 18 Jahre alten Whiskys in Aussicht gestellt. Er war dann doch etwas enttäuscht, als ich ihn um ein Glas Wasser bat und ihm auch erklärte, warum. Ich muss zugeben, es fiel mir schwer, aber ich blieb eisern. Ebenso meine Liebste, die ebenfalls nur Wasser trank und nur ab und zu ein Blick auf die Flasche Fassbrause warf, die auf dem Tisch stand. Hinzu kommt, dass Beide frisch gebackene Eltern einer gut vier Monate alten Tochter sind. Die hat derzeit mit der Hitze zu kämpfen, schläft schlecht und wirbelt den Tagesablauf dadurch noch mehr durcheinander. Ergo hatten beide noch nichts gegessen und bestellten sich Pizza und Salat.

Am Tisch als stille Beobachter des Abendessens zu sitzen, fiel natürlich ebenfalls schwer. Doch der ganz große Kampf mit dem inneren Schweinehund blieb aus. Dabei standen auch Chips und Gummibärchen auf dem Tisch, die unter normalen Umständen recht zügig weg gewesen wären. Dabei fiel mir auf, dass es mit der Schmacht, dem Yeeper, der Genusslust oder wie immer man das Verlangen nach etwas, das man nicht zu sich nehmen darf, nennen will, etwas Besonderes auf sich hat. Für mich selbst habe ich nämlich die Drei-Tage-Regel entdeckt. Man sagt ja, dass bei der Rauchentwöhnung die ersten drei Tage die schlimmsten sind. Dem kann ich uneingeschränkt zustimmen. Es bedarf einer ziemlichen Willenskraft, in den ersten 72 Stunden des Entzugs nicht schwach zu werden, vor allem, wenn die Verlockungen groß sind. Danach war es für mich recht leicht und ist es bis heute. Darauf bin ich, glaube ich, zu Recht Stolz, denn es brauchte drei Anläufe, bis ich weg war vom Nikotin.

Die 72 Stunden musste ich abermals durchstehen, am Anfang der Diät. Die Lust auf etwas Süßes nach dem Essen, besonders am Abend, war riesig. Und im Schrank liegt sogar noch eine angebrochene Tüte Gummibärchen und eine halbe Tafel Schokolade (ich kann einfach nichts wegschmeißen). Die liegen da bis heute unangetastet. Und auch der Whisky blieb erfolgreich zu – was mir von Freitag bis Sonntag besonders schwer fiel, weil der Yeeper da besonders groß war. Seitdem ist diese Lust allerdings stark zurückgegangen und stört den Tagesablauf eigentlich kaum noch. Ein gutes Zeichen? Sicherlich.

Die gestrige Nahrungsaufnahme war übrigens, bis auf den Abend, wenig spektakulär. Morgens Joghurt ohne Alles, mittags die Reste vom Curry-Huhn mit einer Scheibe des Dr. Dukan Brotes. Für den Abend habe ich eine leichte Abwandlung der Auberginen-Zucchini-Lasagne zubereitet. Die Tomaten habe ich weggelassen, dafür eine Masse zubereitet, die stockt und das Ganze nicht im Wasser schwimmen lässt – das Phänomen hatten wir in der letzen Zeit zur Genüge.

Rezepteinschub: 1 große Aubergine, 1 mittelgroße Zucchini, sechs 6 bis 8 große Champignons, 200 Gramm Tofu, 50 Gramm light-Reibekäse, 300 Gramm Joghurt, 4 Eier, 1 Zwiebel, 2 Zehen Knoblauch, Gewürze.
Aubergine, Zucchini und Pilze in dünne Scheiben schneiden. Joghurt und Eier zusammen mischen, Zwiebel und Knoblauch hacken und dazugeben. Zum Würzen Pfeffer, Salz, süßes Paprikapulver, Cayennepfeffer und Oregano verwenden. Nicht zu wenig, da das Gemüse selbst nicht gewürzt wird. Nun das Gemüse in einer Auflaufform schichten. Zuerst die Aubergine, dann Zucchini, dann Pilze. Zwischen die Schichten jeweils einige Esslöffel der angerührten Masse streichen, die das Ganze beim Backen zu einer Lasagne verbindet. Den Tofu gut ausdrücken und zerkrümeln und mit dem Käse vermischen. Diese Mischung auf die Lasagne streuen (wird schön knusprig) und für 45 Minuten bei 190 Grad (Ober- und Unterhitze) in den Ofen schieben.

Mit diesem Rezept verabschiede ich mich ins Wochenende, das einen Kurztrip in unsere alte Heimat beinhaltet, inklusive Geburtstagsfeier mit Bier und Büfett. Aber nicht für uns! Daumen drücken und bis Montag.

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